Geheimnisvolle Höhlen, zerklüftete Felsen und schillernde Farben: Die Schwarzachklamm gehört definitiv zu den schönsten Wanderungen im Nürnberger Land. Und da dieses Naturschauspiel direkt vor den Toren von Nürnberg liegt, kannst du die Klamm mit der Straßenbahn (Zum Fahrplan) in weniger als einer viertel Stunde erreichen.
Unsere Wanderung ist ein wenig länger, als die „Standart-Tour“. Aber da wir mit den Öffis und nicht mit dem Auto unterwegs sind, müssen wir uns nicht an einen Rundwanderweg halten. Anstatt einfach wieder zurück zum Ausgangspunkt zu wandern, machen wir einen Abstecher zum wildromantischen Jägersee und nach Feucht.
Abwechslungsreicher geht es kaum. Und da auf der Wanderung nur wenig Höhenmeter liegen, ist sie für jeden gut machbar.
Die Wanderung im Überblick
- Anreise: Mit der S3 vom Hauptbahnhof (Gleis 2) zum Bahnhof Ochsenbruck; Fahrtzeit: 14 Minuten
- Start der Wanderung: Am Bahnhof in Ochsenbruck
- Verlauf der Strecke: Brückkanal, Schwarzachklamm, Alter Kanal, Röthenbach bei St. Wolfgang, Jägersee, Feucht
- Einkehren: Biergarten am Brückkanal, Gasthaus zur Post, Tischner Bistro Café, Razz & Rübe
- Länge der Wanderung: 10,7 Kilometer
- Gehzeit: ungefähr 3 Stunden
- Schwierigkeit: Mittelschwer, Kondition und Trittsicherheit erforderlich
- Wanderkarte: Auf der VGN Seite (Zur Tour)
Start der Wanderung: von Ochsenbruck zur Schwarzachklamm
Wenn du in Ochsenbruck aussteigst, ist die Schwarzachklamm noch nicht ausgeschrieben. Du musst dich an dem blauen Punkt orientieren. Zuerst folgst du dem Fußgängerweg, vorbei an einem Fußballplatz, wo du anschließend über die Straße „Zum Wiesengrund“ abwärts zum Schwarzachgrund gelangst. Dort schlenderst du zuerst einen Schotterweg entlang, bis dich der blau Punkt über eine Brücke führen will. Ab hier musst du dem Schild mit dem blauen Kreuz folgen.
Weiter geht es durch ein Wäldchen zum Petzsches Schloss, das wunderbar idyllisch am Ortsrand von Schwarzenbruck oberhalb der Schwarzach liegt. Das Schloss ist zwar in Privatbesitzt und kann daher nicht besichtig werden, ein schönes Fotomotiv ist es aber allemal.
Das Highlight: Wanderung durch die Schwarzachklamm
Vom Schloss geht es den Fränkischen Dünenweg an der Schwarzach entlang, bis in das wilde, unberührte Schwarzachtal. Du läufst bergauf und bergab, über Holzstufen und direkt hinein in die beeindruckende Schwarzachklamm.
Seit 1936 ist die gesamte Schwarzachschlucht ein Naturschutzgebiet. Außerdem nimmt sie den 22. Platz der schönsten Geotope in Bayern ein. Die Schwarzach hat sich über Jahrhunderte durch den harten Burgsandstein gefressen und so ein einzigartiges Naturdenkmal geschaffen. So wanderst du an Höhlen, Steilwänden und Felsüberhängen vorbei, immer am Fluss entlang durch die 2,2 Kilometerlange Klamm.
Die Felsen sind von vielen Arten an Moosen bedeckt, sodass sie in den unterschiedlichsten Grüntönen schillern. Da die wilde Schwarzachklamm komplett naturbelassen ist, wirst du am Weg und in den Wäldern auch mal abgestorbene und abgebrochene Baume sehen, die ihr aber nur noch mehr Charme verleihen.
Zuerst triffst du auf die Gustav-Adolf-Höhle, die nach dem Schwedenkönig benannt ist, der hier 1632 im 30-Jährigen Krieg einen Feldgottesdienst nach einer siegreichen Schlacht gefeiert haben soll. Eine Tafel erinnert noch heute daran. Anschließend geht es weiter, am Flusskraftwerk Gsteinach vorbei zur Karlshöhle, durch die Wasser aus einer Felsquelle fließt. Folge einfach immer dem Weg, durch die Felsentore hindurch. Verlaufen kannst du dich nicht.
Der Brückkanal: Lauschiger Biergarten und technisches Meisterwerk
Am Ende der Schwarzachklamm geht es dann noch ein Stückchen durch den Wald, bis du den Brückkanal – eine gigantische 90 Meter lange Trogbrücke aus Steinquadern – erreichst. Mit Hilfe der Brücke überquert der Ludwig-Main-Donau-Kanal in 18 Metern Höhe die Schwarzachschlucht. Der Brückkanal wurde im 19. Jahrhundert gebaut und gilt auch heute noch als Meisterwerk der Technik.
Aber nicht nur wegen der imposanten Brücke ist der Ort so besonders. Denn hier befindet sich auch die idyllische Waldschänke Brückkanal. Der Biergarten ist urgemütlich und es gibt leckere fränkische Spezialitäten, hausgemachten Kuchen, fränkischen Wein und Landwehr-Bier. Wer hier nicht einkehrt ist wohl nicht mehr zu helfen. 🙂
Den Ludwig-Mai-Donau-Kanal entlang zum Schloss Gugelhammer
Für uns gehört der Ludwig-Main-Donau-Kanal, der hier nur „Alter Kanal“ genannt wird, zu einem der schönsten Orte in Nürnberg. Und den darfst du jetzt ganze 3 Kilometer lang genießen, bis du schließlich zu dem kleinen Örtchen Röthenbach bei St. Wolfgang gelangst. Am Ortsrand solltest du einen kleinen Abstecher zum Schloss Gugelhammer machen. Es wurde erstmals im Jahr 1330 erwähnt. Da im Schloss früher eiserne Kugeln hergestellt wurden, erhielt es den Namen Kugelhammer. Der fränkische Dialekt machte aus dem K ein G.
Wenn du schon wieder durstig bist, kannst du einen Abstecher zum Gasthaus Haubner machen. Das Wirtshaus hat einen schönen, ruhigen Außenbereich mit großen Bäumen. Es gibt deftige fränkische Küche, wobei vor allem das Schäufele und das Schnitzel zu empfehlen sind. Für Vegetarier gibt es meist nur ein Gericht, das ist aber immer lecker und deutlich kreativer wie die ominösen Käsespätzle.
Auf zum Ufer des Jägersees
Wenn du in den Ort hineingelaufen bist, musst du wieder an den Ortsrand zurück. Denn dort geht es jetzt auf der Brücke nach rechts. Um zum Jägersee zu gelangen, folgst du etwa 1,7 Kilometer dem blau-weißen Symbol des Jakobsweges Richtung Feucht. Der Weg führt dich über Brücken, Biotope und einem breiten Schotterweg direkt an das Ufer des verwunschenen Jägersees. Kurz bevor du die Uferpromenade erreichst du noch von einer Wandertafel mit „Willkommen im Lorenzer Reichswald“ begrüßt. Der See ist zwischen Bäumen idyllisch in der Natur eingebettet und die nächste Straße ist weit weg. Am besten setzt du dich ein wenig ans Ufer oder hüpfst ins Wasser.
Das Ende der Wanderung: das historische Städtchen Feucht
Nach Feucht ist es jetzt nur noch ein Katzensprung. Es liegt gerade mal 400 Meter vom Jägersee entfernt und ist das Ende unserer Wanderung. Entweder du steuerst direkt den Bahnhof an, um nach Nürnberg zurück zu fahren.
Wir empfehlen dir allerdings, noch ein wenig durch Feucht zu schlendern. Am besten begibst du dich auf den Drei-Schlösser-Weg. Er ist 2,8 km lang und führt wie der Name schon sagt an 3 Schlössern vorbei.
Zuerst kommst du am Pfinzingschloss vorbei, in dessen Nähe sich auch das Herbert-Oberth-Raumfahrt-Museum befindet. Anschließend kommst du zu dem prächtigen Tucherschloss mit seinem schön angelegten Barockgarten. Es ist auf jeden Fall das Highlight der drei Schlösser. Der Weg führt dich anschließend an einem urigen Fachwerkhaus vorbei, in dem sich das Rathaus von Feucht befindet. Der letzte Stopp ist das niedliche Zeidlerschloss mit schönem Garten.
Beim Tischner Bistro Café bekommst du das beste Eis in Feucht und außerdem leckeren Kaffee und hausgemachten Kuchen. Bei Razz & Rübe werden vor allem Veganer glücklich und satt. Es gibt ausgefallene Gemüsegerichte, Currys und Zoodels (Gemüse-Nudeln) in den verschiedensten Varianten.
Von Feucht kannst du ganz gemütlich mit den S-Bahnlinien S2 oder S3 zurück zum Nürnberger Hauptbahnhof fahren.
Wenn du auf der Suche nach weiteren Ausflügen bist, die du bequem mit den Öffis der VGN machen kannst, solltest du diesen Artikel lesen.
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Sponsored: Dieser Artikel ist zusammen
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